Wie man Call Optionen richtig einsetzt?

Optionen haben bei vielen Anlegern den Ruf von hoch riskanten und spekulativen Finanzinstrumenten.

Das muss jedoch nicht sein. Wenn man Optionen richtig einsetzt, besitzen Optionen ein geringeres Verlustrisiko als der konventionelle Aktienkauf und verfügen darüberhinaus über ein höheres Renditepotential.

Mit dem Einsatz von Optionen kann der Anleger bei geringerem Kapitaleinsatz ein Vielfaches an Aktien kontrollieren, da eine Option sich immer auf 100 Aktien beziehen.

Optionen Handel Um das Risiko zu verringern und nicht zu erhöhen, sollte der Anleger die Optionsposition gering halten. Falls man normalerweise 100 Aktien eines Unternehmens kauft, sollte man auch nur eine oder zwei Optionen kaufen und nicht den gesamten Betrag, der für den Aktienkauf vorgesehen war, in Optionen investieren.

Eines der wichtigsten Aspekte, die es beim Optionen Handel zu beachten gilt, ist daher die richtige Positionsgrösse.


Wir möchten diesen Gesichtspunkt anhand eines einfachen Beispiels einer Call Option verdeutlichen.

Für unser Beispiel wählen wir die Aktie ABC. Die Aktie kostet zum Zeitpunkt des Kaufs 50 Euro. ABC ist günstig bewertet mit einem Kurs-Gewinn Verhältnis von nur 10 und einer hohen Dividendenrendite von über 5%.

Wir denken, dass die Aktie signifikantes Aufwärtspotential hat und möchten an den erwarteten Kursgewinnen teilhaben.

Im Falle des Aktienkaufs müssen wir für 100 Aktien 5000 Euro bezahlen. Unser Kapitaleinsatz entspricht 5000 Euro.

Wie jeder gute Investor setzten wir ein Stopp Limit, um die Verluste zu begrenzen. Wir sind bereit maximal 1000 Euro zu verlieren falls wir mit unserer Einschätzung falsch liegen. Darum setzten wir unser Stopp Limit bei 40 Euro fest.

Obwohl wir ein Stopp Limit gesetzt haben, riskieren wir theoretisch den gesamten Einsatz von 5000 Euro. Es gibt keine Garantie, dass wir bei 40 Euro aussteigen können. Wir könnten viel mehr als nur die 1000 Euro verlieren.

In unserem Beispiel kostet die entsprechende Call Option mit einem Ausübungspreis von 50 Euro und einer Laufzeit von 6 Monaten 2,50 Euro.

Anstatt 100 Aktien von ABC für 5000 Euro zu kaufen, können wir auch Call Optionen kaufen. Wir entscheiden uns für 2 Call Optionen zu einem Preis von 2,50 Euro. Unser Investitionsbetrag ist nur 500 Euro anstatt 5000 Euro wie beim Aktienkauf.

Der Kauf von 2 Call Optionen gibt uns ebenfalls die Möglichkeit, am erwarteten Gewinnpotential zu partizipieren. Der Kauf von 2 Call Optionen für 500 Euro birgt offensichtlich ein geringeres Verlustrisiko als die Aktieninvestition von 5000 Euro, da wir nur maximal 500 Euro verlieren können.

Call Optionen offerieren nicht nur ein geringes Risiko, sie bieten auch ein höheres Renditepotential.

Nehmen wir an, die Aktie ABC steigt innerhalb von sechs Monaten auf 60 Euro. Beim Aktienkauf haben wir 1000 Euro verdient bzw. eine Rendite von 20% erzielt.

Mit den Call Optionen schneiden wir jedoch noch besser ab. Bei einem Aktienkurs von 60 Euro sind die 50 Euro Call Optionen jeweils 10 Euro wert. Da wir immer 100 Aktien mit einer Option kontrollieren, liegt unsere Position mit zwei Call Optionen bei 2000 Euro.

Wir können die zwei Call Optionen verkaufen und realisieren einen Gewinn von 1500 Euro, das sind 500 Euro mehr als beim Aktienkauf. Die Rendite beim Optionenkauf liegt bei 300%.

Was passiert jedoch falls der Aktienkurs entgegen den Erwartungen fällt. In unserem Beispiel fällt der Aktienkurs in den sechs Monaten auf 37 Euro.

Im Falle des Aktienkaufs wurde die Aktie bei 40 Euro mit einem Verlust von 1000 Euro ausgestoppt. Im Falle des Optionenkaufs verfallen die zwei Optionen wertlos. Der Verlust entspricht der bezahlten Optionsprämie in Höhe von 500 Euro.

Im Falle des Aktienkaufs haben wir 20% verloren und im Fall des Optionenkaufs haben wir 100% des Einsatzes verloren.

Zunächst klingt ein Verlust von 100% viel mehr als ein Verlust von 20%. Absolut gesehen, haben wir beim Optionenkauf jedoch nur 500 Euro verloren und beim Aktienkauf 1000 Euro.

Optionen Handeln Im Fall des Aktienkaufs haben wir den maximalen Verlust von 1000 Euro bereits realisiert. Im Fall des Optionenkaufs haben wir jedoch erst die Hälfte des maximalen Verlustes realisiert.

Aktie ABC ist auf dem niedrigen Kursniveau sogar eine noch bessere Kaufgelegenheit. Wir könnten die verbliebenen 500 Euro einsetzen, um auf eine Erholung des Aktienkurses zu setzen.

Die Call Optionen mit einem Ausübungspreis von 40 Euro und einer Laufzeit von 6 Monaten ist für 2 Euro zu haben. Beim Kauf von zwei Call Optionen setzen wir 400 Euro ein. Wir haben also insgesamt über beide Optionstransaktionen 100 Euro gegenüber dem Aktienkauf gespart.

Sollte der Aktienkurs unter 40 Euro am Verfallstag der Call Option schließen, verfallen auch die zwei Call Optionen wertlos. Sollte jedoch der Aktienkurs wieder auf 50 Euro steigen, haben die zwei Call Optionen einen Wert von insgesamt 2000 Euro (2mal 10 Euro pro Option mit jeweils 100 Aktien).

Der Gewinn wäre bei 1100 Euro. Das entspricht einer Rendite von mehr als 100% bei einem Kapitaleinsatz in Höhe von 900 Euro für beide Transaktionen.

Selbst im Verlustfall hätten wir in unserem Beispiel beim Optionenkauf nur einem Verlust von 900 Euro erfahren anstatt der 1000 Euro beim Aktienkauf.

Bei der alleinigen Betrachtung der Prozentverluste von 2mal 100 % beim Optionenkauf im Vergleich zu den 20% beim Aktienkauf, würde der unerfahrene Anleger daraus schließen, dass der Optionenkauf viel riskanter ist.

Unser Beispiel hat jedoch gezeigt, dass dies auf keinen Fall so ist. Wenn Sie unsere oben beschriebene Technik anwenden, dann kann der Anleger durch Optionen das Verlustrisiko verringern bei gleichzeitiger Steigerung des Gewinnpotentials.

Weitere interessante und gewinnbringende Optionenstrategien finden Sie bei den Artikeln Covered Call und Naked Put.

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